Israel’s unüberwundene Kluft
Cody Archer
Was war die Ursache des hitzigen Streits am 14. Mai 1948, morgens in der Nationalversammlung, nur wenige Stunden vor der Ausrufung des Staates Israel? Über den Namen des Staates und die endgültige Formulierung der Erklärung war man sich einig geworden, aber die Frage, ob ein Bezug auf Gott im Text vorkommen soll, war für das Komitee das letzte Hindernis.
Ben-Gurion meinte, dass der letzte Satz der Erklärung: “Im Vertrauen auf den Fels Israels (צור ישראל) bezeugen wir hiermit diese Erklärung…” sowohl die religiösen als auch die säkularen Juden zufriedenstellen würde.
Der Sprecher der religiösen Parteien, Rabbi Fishman-Maimon, drohte, die Erklärung nicht zu unterschreiben, wenn nicht die Worte “und seinen Erlöser” an “den Fels Israels” angefügt würden. Aaron Zisling von der linksgerichteten Arbeiterpartei war genauso standhaft, jedoch gegenteiliger Meinung: Er sagte: “Ich kann kein Dokument unterzeichnen, das sich in irgendeiner Weise auf einen Gott bezieht, an den ich nicht glaube.”
Ben-Gurion musste fast den ganzen Vormittag investieren, um beide Seiten zu überzeugen, dass der “Fels Israels” als “Gott” gesehen oder symbolisch als die “Kraft des jüdischen Volkes” interpretiert werden könne. Schlussendlich war Rabbi Fishman-Maimon einverstanden und der “Fels Israels” blieb ohne die Ergänzung “und seinen Erlöser”.
Diese Kluft zwischen den religiösen und den säkularen Juden besteht bis heute und ist vermutlich die größte Ursache der Trennung innerhalb des jüdischen Volkes. Dieses Thema ist ein wunder Punkt in der israelischen Politik und es scheint, dass sich jeder Premierminister wie eine Flipperkugel verhält und zwischen den Seiten hin- und herfedert, indem er sich bemüht, jeden zu besänftigen, ohne dass es ihm gelingt, einen vollen Erfolg zu erzielen.
Tiefe Wunde
Leider sind solche ernsthafte Spaltungen und Kluften innerhalb des jüdischen Volkes nichts Neues: Beispielsweise, wenn wir zurückdenken an die Zeit des geteilten Königreichs nach Salomo oder an die ernsten Trennungen, die zur Zeit Jesu und seiner Jünger zwischen den jüdischen Sekten herrschten – Sadduzäer, Pharisäer, Zeloten, Essener usw.
Nach der Spaltung von Israel und Juda zur Zeit König Salomos hatte Israel nacheinander 19 schlechte Könige, die Gott nicht gefielen und schließlich ins Exil geschickt wurden. Juda dagegen hatte 9 gute Könige, die danach strebten, Gott zu gefallen, und 11 schlechte Könige, aber auch sie wurden in die Gefangenschaft geführt.
Bei mehreren Gelegenheiten kämpfte das gerechte Juda gegen das boshafte Israel – seine eigenen Brüder – eine Form der Strafe Gottes (I Könige 15,9-16). Es gab auch Zeiten, zu denen sie Allianzen schmiedeten, aber in der Regel ging dies aufgrund von Korruption und Kompromissen nicht gut aus.
Kurz bevor Juda von den Assyrern in die Gefangenschaft geführt wurde, sprach Gott durch den Propheten Hesekiel, dass Er eines Tages Juda und Israel vereinen würde, und dass sie eins in Seiner Hand sein würden. (Hesekiel 37, 15-28). Der Kontext dieses “Vereinens”umfasst auch, dass Gott das Jüdische Volk in seinem eigenen Land sammeln, es von Sünde reinigen und über ihm einen ewigen König einsetzen würde. Dies muss natürlich erst noch geschehen.
Ergreifen wir die Initiative
Vor kurzem spürte ich, als ich betete, dass sich das Herz des Vaters danach sehnt, seine Söhne wieder zu vereinen. Dies schließt auch all diejenigen ein, die durch Glauben Abrahams Kinder sind, Juden und Heiden, die ihr Vertrauen in Jeschua (Jesus) als König und Messias gesetzt haben. Eine einiges Volk oder eine einige Nation sind nicht zu stoppen. (Gen 11,5-6). Stellt euch vor, was Gott durch ein einiges, gerechtes Volk aus jedem Stamm und jeder Sprache tun könnte. Wir leben in einer Zeit, in der dieses Vereinen starken Angriffen ausgesetzt ist, und es ist dringend, für diese Einheit zu beten.
Hören wir nicht auf, dafür zu beten, dass Israels innere Trennung durch die Vereinigung mit seinem Messias geheilt wird. Und hören wir nicht auf, das Gebet Jesu in Johannes 17 um Einheit in Seinem weltumfassenden Leib zu unterstützen und mit Ihm übereinzustimmen. Hören wir nicht auf zu beten, bis Er das bekommt, was Er sich wünscht und wofür Er gebetet hat!
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von www.reviveisrael.org.