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Das Gesetz des Mose und das Tausendjährige Reich

Die Fülle kommt erst noch

Wenn wir die Thora lesen, kommen wir nicht umhin festzustellen, dass hier mehrere gesellschaftliche Institutionen beschrieben werden, die in der Geschichte Israels offenbar nie ihre Fülle erreicht haben. Zum Beispiel:

  1. das Gerichtswesen
  2. die landwirtschaftliche Ordnung
  3. die Feste und die Zeitrechnung
  4. das Priestertum
  5. die Besiedelung des Landes

Wenn all diese Elemente in der Schrift vorkommen (und “die Schrift kann nicht aufgelöst werden” – Johannes 10:35), muss dann nicht eine Zeit kommen, in der dies alles zur Erfüllung kommt? Manche tun all diese Passagen als zum „alten“ Bund gehörend ab, weswegen sie durch den „neuen“ abgeschafft wären. Aber wir glauben, dass wir durch Jeschua die „Fülle aller Dinge“ im Himmel und auf Erden sehen werden – einschließlich aller Dinge in der Thora und den Propheten (Apg 3:21; Eph 1:10).

Unvollendete Geschichte

In diesem Sinn können wir die Thora „prophetisch“ lesen in dem Verständnis, dass die Erfüllung in der Zukunft noch kommt (Matth 5:17-18). Endzeit-Prophetien enthalten eine Fülle von Bezügen zur Thora: Jesaja 2 beschreibt das Tausendjährige Reich, in dem „die Thora von Zion ausgehen wird“ (Jes.2,3); Jesaja 60 bis 66 spricht von einer Erneuerung Zions und der Wiederbesiedelung des Landes; Jesaja 66 enthält Bezüge zu Speisegesetzen (Vers 17), zu Leviten (Vers 21), Neumonden und Sabbaten (Vers 23).

Die letzten neun Kapitel von Hesekiel sind vielleicht die schwierigsten. Ein neuer Tempel wird gebaut, der bis ins kleinste Detail beschrieben wird (Hesekiel 40 und 41), er wird mit der Herrlichkeit Gottes erfüllt (Kapitel 43), mit einem Priestertum und einem Opfersystem (Kapitel 44), einschließlich all der Feste (45), die vom Messias-König geleitet werden (46), schließlich die Erneuerung von Natur und Landwirtschaft (47) und die Wiederbesiedelung des Landes entsprechend der Stämme Israels (48). Was machen wir mit all diesen Kapiteln?

Das Ende des Joel-Buches beschreibt eine sowohl geistliche als auch wirtschaftliche Erneuerung Zions nach den Ereignissen der Endzeit. Micha spricht davon, dass das frühere Königreich wieder aufgerichtet wird (Micha 4,8). Auch Sacharja 14 beschreibt eine Wiedereinsetzung der Feste und des Tempeldienstes nach dem zweiten Kommen des Messias. Ausgehend von diesen recht zahlreichen Schriftstellen scheint es so zu sein, dass es eine Wiederherstellung und Einhaltung der Thora während des Tausendjährigen Reiches geben wird, die in Übereinstimmung mit den Schwerpunkten und Betonungen des Neuen Bundes sein wird, wie sie von Jeschua und den Aposteln gelehrt worden sind.

Gottes Königreich hat eine Ordnung. Die ganze Bibel, einschließlich der Thora, beschreibt diese Ordnung. („Thora“ bedeutet nicht nur „Gesetz“, sondern „Weisung“.) Das letzte Ziel der Guten Nachricht vom Königreich, das im Tausendjährigen Reich erfüllt wird, ist es, auf der Erde Gottes Ordnung für Israel und die Nationen aufzurichten. Lasst uns um Weisheit beten, wie wir in dieser Endzeit das Evangelium, das Gesetz und das Königreich zusammenbringen.

Asher Intrater

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